Keinen Nährboden für krankmachende Keime bieten

Den Hygienestatus in den Tränkebahnen optimieren

Die Tränkewasserhygiene spielt in der Geflügelhaltung eine entscheidende Rolle. Wird sie vernachlässigt, kann sich ein Biofilm bilden, der Nährboden für krankmachende Keime ist. Dies wird in der Praxis oft unterschätzt. Dabei sind regelmäßige visuelle und mikrobiologische Überprüfungen der Tränkelinien und des Wassers von entscheidender Bedeutung. Nur wer die eigenen Betriebsabläufe regelmäßig kritisch hinterfragt, ist langfristig erfolgreich. Dieser Herausforderung hat sich auch der Betrieb Witte gestellt und Desintec-Spezialberater Heinz Pruisken zum Thema Biosicherheit nach Rheda-Wiedenbrück gebeten.

Annette und Markus Witte (Mitte) mit Hygieneberater Heinz Pruisken (li.) und Futtermittelberater Hans-Jürgen Twehues von der AGRAVIS.
Annette und Markus Witte betreiben seit 1978 Putenmast, verbunden mit einer eigenen Aufzucht. „Der Vorteil einer eigenen Aufzucht liegt darin, dass wir genau wissen, was für Tiere wir mästen: wie war das Futterkonzept, wie war der Gesundheitsstatus und wie waren die Leistungsdaten in der Aufzucht?“, betont Annette Witte. Alles lief gut, bis es 2019 gesundheitliche Probleme in der Aufzucht gab, deren Ursprung die Betriebsleiter sich nicht erklären konnten. Gemeinsam mit Heinz Pruisken wurden alle relevanten Aspekte der Hygiene analysiert. „Die Reinigung und Desinfektion der Stallungen ist Standard in der Geflügelwirtschaft. Jedoch werden die Tränkewasserleitungen meist nicht genügend beachtet, da man in die Leitungen nicht hineinschauen kann. Der Biofilm ist nicht ersichtlich,“ erklärt Pruisken. Für diesen Fall hat der Spezialberater ein Endoskop dabei – eine kleine Kamera zur visuellen Überprüfung der Tränkelinie. „Das ist in den meisten Fällen ein Aha-Effekt!“, weiß Pruisken.


Annette Witte legt viel Wert auf Hygiene: Während des Durchganges werden unter anderem die Tränkeschalen regelmäßig ausgeblasen.
Grundsätzlich ist in den Tränkebahnen ein Biofilm vorhanden. Additive wie Vitamine oder Impfmittel, die über das Tränkewasser an die Puten gegeben werden, fördern dessen Wachstum. Nach intensiver Analyse der hygienischen Situation auf dem Betrieb Witte wurde der Reiniger für die Wasserleitung nun auf den alkalischen Kaltwasserreiniger Desintec AH-tec umgestellt. In der Serviceperiode werden die Leitungen jetzt immer gründlich damit gereinigt und abschließend wird noch desinfiziert, beispielsweise mit Virkon H20. Um die erneute Bildung eines Biofilms zu verhindern, wird zusätzlich in den ersten drei Tagen der Putenaufzucht, und auch später in regelmäßigen Abständen, Virkon H2O genutzt. Weitere Hygienemaßnahmen werden ebenfalls strikt umgesetzt. Auf dem Betrieb Witte gehören sowohl das erneute Spülen der Tränkebahnen einschließlich Tränkenippel direkt vor der Neueinstallung als auch die regelmäßige Reinigung der Tränkeschalen während des Durchganges dazu. Besonderes Augenmerk wird auf die Hygiene des Einstreumaterials und die gelegt, welche eine große Eintragsquelle unerwünschter Keime sein kann.

Neu ist der Einsatz des Desinfektionsmittels Desintec Fl des Allround. Dadurch spart sich der Betrieb in der Serviceperiode einen Arbeitsgang. Das Flächendesinfektionsmittel wirkt gegen Bakterien, Viren, Pilze und gleichzeitig gegen Parasitendauerstadien (Wurmeier, Kokzidien). Die Umstellungen sind von Erfolg geprägt: Der erste Durchgang in der Putenaufzucht nach dem neuen Konzept zur Reinigung und Desinfektion lief sehr gut. „Die Küken haben gute Leistungen erreicht und es gab keine gesundheitlichen Einschränkungen. Die Maßnahmen haben sich gelohnt und wir werden sie nun standardmäßig durchführen“, bestätigt Annette Witte.


Weitere Informationen gibt es bei Desintec-Berater Heinz Pruisken, Telefon 0152 . 25176248, heinrich.pruisken@profuma.de.