Rote Vogelmilbe: Hygienekonzept für die Legehennenhaltung

Lebenszyklus der Roten Vogelmilbe
Lange Mundwerkzeuge, blutsaugend und ein enormes Vermehrungspotenzial – mit den Schlagwörtern lässt sich eine der größten Bedrohungen in der Legehennenhaltung beschreiben: Die Rote Vogelmilbe. Auch im Hinblick auf die Hygiene nimmt der Parasit einen zentralen Stellenwert ein. Doch leider wird er häufig unterschätzt. Dabei können der Befall und die daraus resultierenden Schäden – von der Übertragung von Krankheiten, Blutverlust und Stress über den Abfall der Legeleistung und eine verschlechterte Eiqualität bis hin zum Federpicken – den wirtschaftlichen Erfolg enorm beeinträchtigen. Daher ist eine erfolgreiche Bekämpfungsstrategie entscheidend. Doch wie genau sieht diese aus?

Entwicklungsstadien der Roten Vogelmilbe

Damit eine gezielte Bekämpfung erfolgen kann, ist es wichtig, genaue Kenntnisse über die Entwicklung der Roten Vogelmilbe zu haben. Die Rote Vogelmilbe ist ein weltweit vorkommender Ektoparasit und befällt zur Blutaufnahme Wirtstiere wie Legehennen und Elterntiere. Er lebt dabei in unmittelbarer Nähe zum Wirt in geschützten Bereichen wie Nischen, Spalten und Ritzen der Aufstallungsanlage. Die Dauer des Lebenszyklus steht im direkten Verhältnis zur Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Bei optimalen Gegebenheiten von über 25 Grad und einer hohen relativen Luftfeuchtigkeit von über 70 Prozent kann dieser weniger als sieben Tage betragen (siehe Abbildung). Um eine langfristige und effektive Reduzierung zu erreichen, müssen Tierhalter:innen alle Entwicklungsstadien bekämpfen.

Vorbeugende Maßnahmen

Die effektivste und langfristig kostengünstigste Strategie gegen die Rote Vogelmilbe sind vorbeugende Maßnahmen. Für eine erfolgreiche Bekämpfung sind daher, beginnend in der Serviceperiode, mehrere Schritte notwendig. Zunächst müssen Landwirt:innen die Stalleinheiten gründlich reinigen. Je nach Verschmutzungsgrad kommt dafür ein geeigneter hochalkalischer Stallreiniger wie zum Beispiel Desintec StallClean zum Einsatz. Wichtig ist, dass alle möglichen Rückzugsorte der Milbe entdeckt und entsprechend gesäubert werden. Je nach Aufstallungsanlage sind spezielle Reinigungstechniken erforderlich, um das gewünschte Ergebnis zu erhalten.

Desinfektion

Der Wirkstoff bei der anschließenden Desinfektion ist unbedingt zielorientiert zu wählen. Dieser sollte gegen die Eier der Roten Vogelmilbe wirksam sein. Eine breite Wirkung gegen Bakterien, Viren, Pilze und Parasitendauerstadien wie Milbeneier bringt das Mittel Desintec Fl-des Allround mit. Durch die parasitäre Wirkung werden die Milbeneier und somit das erste Entwicklungsstadium der Roten Vogelmilbe effektiv bekämpft.

Beschichtung der Anlage

Nach Desinfektion und Abtrocknung erfolgt die Beschichtung der Anlage mit einem synthetisch hergestellten Siliciumdioxid. Dabei werden die Produkte vorrangig mit Wasser vermischt und danach mit einer geeigneten Ausbringtechnik auf die Oberflächen des Anlagensystems aufgesprüht. Die Produkte basieren auf einem physikalischen Wirkungscharakter, das heißt aus dem Zellgewebe der Roten Vogelmilbe werden die Lipide entzogen und der Parasit trocknet aus. In Kombination mit einer kontinuierlichen Weiterentwicklung der Produkte kann dadurch der Milbendruck im belegten Stall entscheidend minimiert werden.

Weitere Informationen gibt es bei Christian Twehues, Telefon 0251 . 682-1144 oder christian.twehues@profuma.de